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25 jahre deutsche wiedervereinigung

TRAVEL

wie ich den mauerfall am 9. november 1989 erlebte

luzia pimpinella | 25 jahre deutsche wiedervereinigung - mein 9. november 1989

ihr wisst, neulich waren wir für ein paar tage in BERLIN. ganz zufällig eigentlich fuhren wir über die bornholmer brücke. wir hielten das auto an und stiegen aus. 25 jahre ist es nun her, dass sich an diesem ort, am grenzübergang BORNHOLMER STRASSE, der schlagbaum zwischen ost und west auf wundersame weise geöffnet hat und die wiedervereinigung einläutete. was niemand bis zu dem zeitpunkt wirklich geglaubt hatte, es wurde am 9. NOVEMBER wirklich war.

you know that we spent a few days in BERLIN lately. just coincidentally we passed the bornholmer bridge. we stopped our car and visited this place of german history. it’s 25 years ago that here at the border crossing and checkpoint BORNHOLMER STRASSE the barrier gate opend between east and west. the reunion of germany had started. on that 9th of NOVEMBER seemed to happen what really nobody dared to believe until that day.

luzia pimpinella | 25 jahre deutsche wiedervereinigung - mein 9. november 1989
luzia pimpinella | 25 jahre deutsche wiedervereinigung - mein 9. november 1989

ich bin in einem geteilten deutschland aufgewachsen. im westen. ich erinnere mich, wie ansurd und unverständich ich es als kleineres kind fand, dass ein land, dass vorher eins war geteilt wurde. dass es da noch ein “anderes” deutschland gab. dass sie sogar eine ganze stadt geteilt hatten. das wollte jahrelang nicht in meinem kopf. es erschien mir völlig unlogisch, dass ein teil unserer bundesrepublik deutschland, nämlich westberlin, sogar dort “drüben” in diesem anderen deutschland, der DDR, lag. so oft man auch versuchte, es mir zu erklären, es blieb mir unverständlich. da “drüben”, da waren wir ein paar mal, denn meine urgroßmutter lebte dort. sie wohnte in BITTERFELD. ich erinnere mich an die beklommenen gefühle, die so eine reise zu meiner uroma jedes mal bei mir hervor rief. die grenzkontrollen waren mir unheimlich, denn die männer in uniform machten mir mit ihrer unfreundlichkeit angst und ich spürte jedes mal, wie nervös auch meine eltern waren. bitterfeld machte mir genau so viel angst. alles war so grau und trostlos und dieser ort schien jede unbefangene fröhlichkeit zu verschlucken. wenn ich ehrlich bin, war ich jedes mal froh, wenn der besuch bei uroma vorbei war. 
i was born and raised i a seperated german country. i lived in the west. i remember that, as a little child, i couldn’t understand that a country that once was one had been seperated building a border. it always felt incomprehensible and absurd to me. moreover i wasn’t able to figure out how a part of the german bundesrepublik, namely west berlin, could be located “over there” in that other germany called DDR. that fact was completely inlogical to me back then. whenever someone tried to explain it to me, it still kept being a mystery to me. “over there” that was where my great-grandmother lived and once in a while we travelled over the border to visit her. she lived in BITTERFELD. i remember the anxious feelings i had, whenever we crossed the checkpoint at the border. the men in uniforms were unfriendly and frightened me. besides that i felt the nervousness of my parents. bitterfeld made me feel quite uncomfortable, too. this place was all dull and grey and seemed to absorb any easiness and joy. to be honest, i was glad every time we left again to go home again.
luzia pimpinella | 25 jahre deutsche wiedervereinigung - mein 9. november 1989
luzia pimpinella | 25 jahre deutsche wiedervereinigung - mein 9. november 1989

im november 1989 war ich gerade 19 jahre alt geworden und auf dem besten weg zum abitur. ich lebte damals in KÖNIGSLUTTER am ELM. zur schule ging ich in HELMSTEDT, also ganz nah am  innerdeutschen grenzüberganz MARIENBORN. wir verfolgten am abend des 9. november gebannt die nachrichten und irgendwann wollten wir selbst sehen, was dort passiert. ein paar freunde und ich schnappten ein paar flaschen sekt {auch wenn wir zu dem zeitpunkt noch nicht wirklich glauben wollten, was dort in den nachrichten gesagt wurde} und fuhren an die grenze, wo wir sahen, dass es wahr war. die grenze war offen, freudentaumel überall und wir dabei… und flaschenweise sekt aber keine einzige kamera dabei! {sowas könnte mir heute nicht mehr passieren, aber OK, ich hatte damals tatsächlich keinen eigenen fotoapparat} ich gebe ganz offen zu, trotz all der freude traute ich dem braten noch nicht so recht. ich wollte so gern daran glauben, dass die grenze zwischen ost und west nun für immer offen bleiben würde, konnte es aber noch nicht fassen. zu tief saß das misstrauen, mit dem ich der DDR gegenüber aufgewachsen war. in meinem hinterkopf spukte die ganze zeit der bittere gedanke, dass es vielleicht nur eine finte war. dass dieser staat seine menschen am nächsten tag wieder einsperren würde. währendessen fuhren ganze trabi-autokorsos an uns vorbei. die menschen jubelten, alle waren glücklich. auch wir. und dass wir am nächsten tag alle zu spät zur schule kamen, war völlig nebensächlich.

zum schmunzeln bringen mit heute noch die erinnerungen, die ich an die zeit unmittelbar nach der grenzöffnung habe. die innenstadt müffelte plötzlich nach dem auspuffgasen der ganzen zweitakter TRABIS, die nun durch königlutter und helmstedt kurvten. und unser erste richtiger ausflug in “den osten” mit meinen damaligen freunden starteten wir im LADA unseres kumpels {jepp, der westler hatte tatsächlich damals ein ost-auto!} nach magdeburg. ich erinnere mich daran, dass wir fast eine autobahnausfahrt verpassten und über den grünschreifenn schredderten. ich dachte damals : “na super, jetzt stirbst du auf einer spritztour in einem lada und das auch noch in der ostzone!”. es waren verrückte zeiten.

heute fragt eigentlich keiner mehr: “wo kommst du eigentlich her? osten oder westen?”. auch unser freundeskreis hat sich vermischt, sogar damals sogenannte “republik-flüchtlinge” sind darunter. und auch wenn man machmal immer noch das gefühl hatt, dass deutschland noch nicht ganz und komplett zusammen gewachsen ist sind… es wird! ich bin dankbar für die beispiellose friedlichkeit mit der
diese revolution von statten ging. ich bin dankbar, dass mein eigenes
kind in einem ungeteilten deutschland aufwächst. 25 jahre später. 
i had turned 19 just before november 1989 and i was in my last year of high school. at that time i lived in KÖNIGSLUTTER am ELM and went to school in HELMSTEDT. the inner german checkpoint MARIENBORN was just around the corner, so to say.  at the evening of november 9th we all folowed the news on TV. at some point we decided to drive to the border to what really happened with our own eyes. we took some bottles of sparkling vine with us. {even if we didn’t believe yet that it really happened}. so a bunch of friedns an i drove to the german border and we saw that it was all true! the gates were open, people passed through all in rapture and we just in midst of all that… with soparkling vine and absolutely no camera with us! {OK, that definitely would happen to me today, but back then i just didn’t own a camera!}. i admitt that at that moment i had my suspicions about what happened. i didn’t really believe that this open border between east and west could be irrevocable. i feared that the east german government could close the gates the next day and imprison their people again. well yes, i grew up with a deep distrust in the DDR. but still meanwhile we all celebrated this reunited moment. car conyos and happy people passed us by. everybody was cheering. it was all happiness. we didn’t care about arriving at school far to late the next mornning. actually nobody cared. it was secondary.
some fun facts that happened after that historic day still make me smile when i think of them. i remember the bad smell of exhaust gas in the city center because of all the two-stroke engine TRABIS that suddenly rolled through the streets of königslutter and helmstedt. and then there was my first real trip to “the east” with some friends. we started off in the LADA car of a friend {jup, that western boy drove an eastern car!} to see magdeburg. i remember that we almost missed the right highway exit and hit the grass border with the skidding car. at that moment i thought: “oh yeah, awesome! i’ll die on a ride in a lada in eastern germany!!. times were really crazy,
today nobody ever asks “where do you come from? east or west?” anymore. our circle of friends mixed up and there are former west germans and east germans, there are even some who once were called “rebulic refugees”. and even if you get the feeling sometimes, that this country still didn’t make it to merge completely, you know we’re woking on it and we keep on growing together! i’m thankful that this amazing revolution was a peaceful one and i’m grateful that my own child grows up an a unseperated germany. 25 years after.

P.S. danke, inka von BLICKGEWINKELT für deine blogparade zu diesem historischen 9. november!
P.S. thank you, inka from BLICKGEWINKELT for your blog parade to remember this historical 9th of november!