





frau PIMPI fragt: liebe anette,
ich bewundere dich sehr für deinen grandiosen geschmack, deinen
ausgeprägten stil in eurem zuhause und auch in deinen kreativen arbeiten. egal, ob man interior-bilder von dir sieht, deine
fantastischen STRICK-KREATIONEN oder auch deine GOLDSCHMIEDE-KUNST betrachtet… es scheint stylemäßig wie aus einem guss! wie würdest du deinen ganz persönlichen stil beschreiben? wie hat du ihn
gefunden und wie schaffst dues, so konsequent an dieser linie
festzuhalten?
egal, was ich mache –
ob ich nun die wohnung einrichte oder ein kreatives projekt oder produkt entwickle – es muss mir persönlich absolut gefallen und ich
entscheide das in der regel allein und relativ spontan. ich mags eigentlich
schlicht und funktional, aber nicht unterkühlt und immer gern mit
einem gewissen extra oder einem augenzwinkern wie etwa die große schlingenbommel auf meinen dicken mützen, oder die bäume in unserer wohnung. wir haben auch einen elefanten an unserer badezimmerwand. :) ich habe ja schon
wahnsinnig viel ausprobieren dürfen im laufe der zeit und tue das
auch weiterhin – sonst wird es ja langweilig – nur kann ich mir im moment nicht vorstellen, noch mal von sanften naturtönen auf krass bunt oder schwarz/weiß umzusteigen – but
never say never, right?
was unsere wohnung
angeht, bin ich durch die gegebenheiten natürlich nicht so frei, wie
ich mir das vielleicht wünsche. es ist eine tolle {miet-}wohnung – keine frage – und ich bin auch noch überhaupt nicht
fertig mit der einrichtung und deko {vieles steckt auch nach einem
jahr noch immer in umzugskartons}, aber z.b. mag ich das
gediegene parkett nicht. dann die fenster – auch sehr schön – aber
durch die prominente farbe der rahmen sind sie schon ein ganz eigenes statement. und ein riesiger weinroter flügel verfolgt mich durch
unsere wohnungen. ich hatte gehofft, dass er von den USA nicht mit
nach deutschland zieht, aber niemand dort wollte ihn haben, da er
eben nicht schwarz ist. oder ein teppich, den mich meine kinder
nicht entsorgen lassen wollen u.s.w. u.s.f…der trick ist,
solche gegebenheiten auch als chancen zu sehen, die zu einem
individuellen mix beitragen, denn perfekt wie im einrichtungshaus
wäre mir sowieso zu fad.
kein küstenkalifornier würde je denken: “ach wie sieht die denn heute
wieder aus?” oder“ guck mal an, jetzt schon drei autos auf dem hof. ob das mit rechten dingen zu geht?”. ja, stimmt schon –
viele leben dort auf pump und ihr verhalten kommt uns machmal
oberflächlich vor, aber sie sind in der regel alle supernett und das
macht einfach gute laune im alltag. dieses lässige leben hat mir
natürlich neben dem guten wetter besonders gut gefallen. und
die frischen bio-produkte auf den FARMERS MARKETS das ganze jahr über
– die vermisse ich hier schon sehr.
so meldeten wir
unseren sohn in der waldorf school an, da dies unseren vorstellung am
nächsten kam. in den USA ist die waldorf schule eine reine privatschule und nicht wie hier staatlich unterstützt. entsprechend
teuer ist das schulgeld. die begriffe vorschule und kindergarten sind
in den USA also genau anders herum, als bei uns. erst geht man in die preschool und dann in den kindergarten. unser “problem”
war natürlich nicht auf dauer gelöst, denn bald musste er ja zum
“kindergarten”. das ist dann also die vorschule, die aber schon an die eigentliche schule angegliedert ist. der öffentlichen schule wird man dann nach schooldistrict
zugeordnet. die rektorin der für uns zuständigen schule bat uns zum gespräch und riet uns dringend davon ab, unseren sohn in ihrer schule anzumelden, da der anteil mexikanischer kinder 98% betrüge
und die kinder in den ersten jahren dort erstmal überhaupt nur englisch lernten. unser kind konnte aber schon englisch… also blieben wir
weiter auf alternativen schulwegen.
nun ist es natürlich
so, dass in den USA überhaupt niemand in irgendeine schule gehen
muss, denn es besteht ja keine schulpflicht. man darf mit seinem kind
auch “home school”
machen. habe ich auch sogar mal zwischendurch gemacht, als mein sohn
dann mittlerweile in der 3. klasse war, und seine schule sich
plötzlich auflöste. sowas ist für ein so junges land wie kalifornien nicht ungewöhnlich. vieles wird ausprobiert und
wieder fallen gelassen. es gibt dort nicht die traditionen, wie wir
sie kennen. schulen werden gegründet und zerfallen halt machmal nach
kurzem wieder. unsere tochter wurde
dann auch älter und schwups hatten wir zwei kinder in einer private school. ich mag gar nicht
sagen, was das kostet. um es nun kurz zu
machen: ihr seht, das schul-ding wurde irgendwie kompliziert, teuer,
zermürbend und eine gute, langfristige perspektive fehlte. wir
hätten umziehen können, um in einen anderen schooldistrict zu
kommen, aber letztendlich hatte ich auch von schulbildung eine
bestimmte vorstellung und war mir nicht mehr sicher, ob wir das
überhaupt so finden würden.
ich erwischte mich
immer öfter dabei, wie ich von der tradition und zuverlässigkeit
der schulen unserer früheren heimatstadt träumte. schulen,
die es schon teilweise seit mehreren hundert jahren gibt. dazu kam,
dass unsere eltern älter wurden und uns brauchten und noch ein paar
andere dinge. irgendwann war klar: wir gehen zurück! und ich bin
immer noch der meinung, dass diese entscheidung für uns richtig war. und hey – sonne ist nicht alles! ;)
immerhin konnte ich
einen jährlichen badeurlaub auf HAWAII oder in MEXIKO durchsetzen.
in santa barbara sind zwar auch wunderbare strände, aber das wasser
ist einfach eiskalt. ohne neoprenanzug ist das meer eigentlich
nur im august und september erträglich und auch dann ist das wasser
nicht wärmer, als die nordsee! überhaupt denken ja viele, in kalifornien sei es sehr heiß. das ist im innland auch der fall, aber
an der küste kann es sogar im sommer durch den kalten pazifik sehr
frisch sein. laue sommernächte, wie wir sie hier in deutschland
kennen, gibt es z.b. in santa barbara so gut wie nie. ich war mal im juni in san francisco. mit winterjacke! durch den
berühmt-berüchtigten “june gloom”
kann es echt empfindlich kalt sein.
kleiner einwurf von frau PIMPI: das kann ich absolut bestätigen! als wir vor ein paar jahren unseren KALIFORNIEN-URLAUB gemacht haben, waren wir zum teil wirklich erschroken, wie kalt es war. wir starteten ende juni in SAN FRANCISCO bei 15°C! nun weiß man natürlich, das SF etwas “chilly” ist, trotzdem haben wir uns fast den hintern abgefroren und waren froh, dass wir in deutschland auch bei unterirdischen temperaturen gestartet waren. so hatten wir dicke klamotten dabei, die wir dann quasi drei tage am stück trugen, bis wir weiter reisten. auch am ende der reise konnte ich am strand von redondo beach bei LOS ANGELES {wo wir gwohnt haben} kaum ohne strickjacke sein und was wasser war eisig! an baden war für mich frostbeule gar nicht zu denken!
ANETTE erzählt weiter: aber auf HAWAII sind wetter und wassertemperatur natürlich fantastisch! ich kann jede der hawaiianischen inseln empfehlen – sie sind alle unterschiedlich und alle toll.
kawaii ist die älteste insel der kette; sehr grün und mit diesen
irren jurassic park formationen. big island ist vergleichsweise big
und jung zu den anderen inseln. hier ist die lava überall
präsent und es gibt nur wenige, gute strände. dafür kann man über dampfende lavawüsten wandern und am kraterrand stehen. das ist wie am puls der erde zu stehen. MEGA!
frau PIMPI wirft ein: hey… wir waren auch schon mal in honululu! für eine stunde! auf dem flughafen zum umsteigen in einen flieger in die südsee. das war auf unserer hochzeitsreise. herr p. spricht schon seit jahren davon, dass er gern mal nach HAWAII möchte. ich muss gestehen, mich schrecken da ein wenig die extrem hohen flugkosten. die würde ich vermutlich eher für einen flug nach australien oder neuseland ausgeben. aber irgendwann wird er seinen wunsch sicher durchsetzen. ;)
liebe nic – ganz
lieben dank für deine einladung zum quatschen – hat mich sehr
gefreut! XX, anette
frau PIMPI meint: liebe anette, nein! ich danke dir! ich kann gar nicht sagen, wie spannend ich diese interwiew fand. schön, dass du dir zeit genommen hast, deine erfahrungen mit uns zu teilen. es war mir ein vergnügen!
… aber hier habe ich mal einen von nahem erwischt.
… bute here i got a closeup.
faul sein geht bei seelöwen offensichtlich den ganzen tag!
being lazy obviously works whole day long when you are a sea lion!
i wish you a good start into the week, hopefully with some sunshine. here they told something about a storm warning on the radio a few minutes ago… *sigh*