was wäre anders, wenn ich ein mann wäre? das hat haben mich esther, silke und verena von
FOURTY SOMETHING gefragt und ich fand die frage ehrlich gesagt so interessant, dass ich dieses blogstöckchen gern angenommen habe. darüber hatte ich so ausführlich noch nie nachdgedacht!
was wäre anders in deinem leben,
wenn du ein mann wärst?
ich wäre natürlich der tollste hecht im karpfenteich, auch wenn das mit dem namen kai-oliver vermutlich auf anhieb nicht ganz einfach wäre. ich hätte als teenager vermutlich nur mist gebaut und wäre einer von den bad guys gewesen {okay, dieser punkt unterscheidet sich jetzt nicht so von meiner pubertären mädchen-vergangenheit}. astronaut hätte ich sicherlich nicht werden wollen, aber vielleicht pilot. vielleicht aber auch comic-zeichner. ich hätte die welt entdecken und natürlich erobern wollen… vermutlich gern mit einem rucksack auf dem rücken und mit kumpels an meiner seite.
was tust du nur deshalb, weil du
eine frau bist?
mir die beine rasieren und die bikinizone! dabei nervt mich das meiste von diesem typischen frauen-badezimmer-gedöns fürchterlich. ich tue es trotzdem, den ich will eben doch nicht wie eine schimpansenfrau auf den schienbeinen aussehen. zumindest nicht im sommer. im winter kann das schon mal vorkommen.
ich fühle mich viel zu sehr für das wohlbefinden meiner umgebung verantwortlich. das ist wohl so eine weibliche fürsorge-automatik, die ich schlecht abstellen kann. außerdem ertappe ich mich viel zu oft dabei, wie ich dinge, die meine familie faul herumliegen lässt, ohne muh und ohne mäh einfach wegräume, ob wohl das überhaupt nicht mein job sein sollte.
ich rechtfertige mich zu oft für dinge, die den männern ganz selbstverständlich wären. außerdem tappe ich regelmäßige in diese blöde komplimente-falle… ach die hose? die ist doch schon oll! und dann ärgere ich mich, dass ich nicht einfach mal so ein lob oder ein nettes kompliment annehmen kann, ohne es prompt kleinzureden.
welche dinge lässt du lieber, weil
du eine frau bist?
allein durch die ganze welt und vor allem in stark von männern geprägte kulturen reisen, wäre etwas, bei dem ich mich als frau unsicher fühlen würde. leider gibt es ja immer noch gesellschaften, in denen eine frau eigentlich nichts wert ist und kaum rechte hat. da würde ich allein nicht unterwegs sein wollen.
durch welches klischee fühlst du
dich persönlich beeinträchtigt?
ich kann es nicht ausstehen, wenn man{n} mich aus prinzip für zu doof zum autofahren hält. diese “frau am steuer”-scheiße nervt unfassbar und ist zudem einfach unwahr. überhaupt finde ich ich die manchmal sehr gönnerhafte klugschieterei von männern gegenüber frauen unterirdisch. vor allem, wenn es um technische themen geht.
es nervt mich aber genau so, wenn sich frauen untereinander wegen unterschiedlicher lebensmodelle bekritteln. wer ist jetzt die bessere frau und mutter? die, die zuhause bleibt, um sich ausschließlich um die brut zu kümmern, oder die mit toller jobkarriere? dadurch, dass wir frauen uns untereinander nicht einmal in ruhe die rollen leben lassen können, die wir wählen, tragen wir selbst zu klischees bei, um die sich männer nicht mal einen kopp machen würden.
ich selbst bin jetzt nicht so der klassische karriereleiter-typ, aber ich finde es absolut skandalös, dass männer in führungsstellen immer noch bevorzugt werden oft für die gleiche arbeit mehr verdienen als ihre weiblichen kollegen.
in welcher situation war es von vorteil, zur gruppe der frauen zu gehören?
generell gehöre ich sehr gern zum weiblichen geschlecht. schon allein, weil wir
empathischer und sensibler sind, wenn es um das zwischenmenschliche
geht. wir halten die gesellschaft zusammen. im kleinen und im großen. davon bin ich überzeugt.
es gibt momente, in denen sich frau vorteile verschaffen kann, nur weil sie klug genug ist, die männer im glauben zu lassen, sie würden das ruder in der hand halten und die entscheidungen ganz allein treffen. das sind schon situationen die frau schmunzelnd in in aller stille genießen kann.
wenn ein mann mir hilfe beim tragen eine schweren koffers anbietet, kann ich das ganz prima annehmen. da habe ich gar keine lust, die starke zu markieren.
gibt es situationen, in denen das geschlecht keine rolle spielt?
klar gibt es die. kreativität ist zum beispiel für mich völlig unabhängig vom geschlecht. ebenso mein persönlicher humor. der kann genau so derbe, wie der eines kerls sein. trotzdem bin ich nun mal eine frau und sehe viele aspekte des lebens eben aus der weiblichen perspektive. das beeinflusst auch mein verhalten. so isses nun mal. letztendlich bin gern frau und habe nicht das bedürfnis immer “gleich” zu sein, sei es zu anderen frauen oder männern. ich bin ich.
liebe mädels, das wesen von geschlechtslosen blögstöckchen ist ja nun mal, dass sie weitergegeben werden sollen, aber nicht unbedingt immer gern angenommen werden. ihr lieben, fühlt auch ganz frei, dieses anzunehmen oder auch linksliegen zu lessen! aber ich würde doch schon sehr gern von euch lesen, was ihr zu dem thema #wasanderswäre zu sagen habt…
nico von LIVELIFEDEEPLY
monika von MO BEADS
caro von THE BLOGBOOK
ich freue mich, wenn ihr dabei sein mögt. wenn nicht.. auch gut! und vielleicht möchte ja die ein oder andere nichtgenannte bloggerin, dass thema einfach aufgreifen? ich freue mich auf spannende antworten… so oder so.
EDIT: die frage
#wasanderswäre hat übrigens
HIER seinen ursprung. bei almut sind auch alle teilnehmer gesammelt, falls ihr dazu noch mehr lesen möchtet. ;)