Browsing Tag

medienerziehung

FAMILYLIFE MY 2 CENTS

#my2cents | und plötzlich ist das internet ihr spielplatz…

familienleben | warum medienerziehung für unsere kinder so wichtig ist | fiftytwofreckles.com aka luziapimpinella

plötzlich ist es dann soweit. gestern spielten unsere kinder noch mit lego, barbie, playmobil und komischen kleinen plastiktierchen und plötzlich ist ihr spielplatz das internet {da wo die komischen anderen menschen sind}! oft genug werden bereits beide spielplätze parallel bespielt, bis die digitale welt dann endgültig die macht über die freizeitgestaltung übernimmt. zumindest zu einem nicht unerheblichen ausmaß. 
dieser online-spielplatz entzieht sich zum teil der elterlichen aufsicht und was ich da manchmal ganz zufällig im internet entdecke, lässt mir als mutter oft genug die haare zu berge stehen. ihr wisst, ich liebe INSTAGRAM sehr. dort schaue ich zum beispiel regelmäßig in meine abonnentenliste und sehe mir die profile der leute an, die mir neu folgen. nicht selten sind sehr junge mädchen darunter und fast immer möchte ich diese mädchen schnappen und schütteln und ihre eltern gleich dazu! da sind profile von 11, 12, 13-jährigen, die voll sind mit knutschschnuten vorm badezimmerspiegel, gern mit blanken schultern und extra herunter gezerrtem ausschnitt. “follow me please!” ist da zu lesen. oder “folllow 4 follow”. wer da followt ist eigentlich wurscht, hauptsache man knackt die nächsten hunderter. es ist unfassbar, was man dann wiederum für profile entdeckt, wenn man auf die abonnenten dieser kids schaut. nicht selten ist es ein gruselkabinett von gesammelten creeps! das ist aber kein mädchen-spezifisches bild. die jungs sind auf instagram oft kaum anders unterwegs. “mann” lässt gern sein ego streicheln, indem man viele kommentare auf ein spiegelselfie mit nacktem oberkörper bekommt. auch hier gilt… “follow me” um jeden preis! dass die meisten ihrer follower sehr gruselige typen mit abartigen motiven sind, ist belanglos. hauptsache man hat eine protzige anzahl an abonnenten. jedes mal denke ich… wissen ihre eltern eigentlich, was sie da treiben?

dann sind da noch die feeds von kindern und jungendlichen, die voll sind mit geklauten fotos von irgendwo im internet. ich habe schon desöfteren fotos von mir darunter gefunden. dass ein solches verhalten nicht nur ganz niedlich bilderklau heißt, sondern auch gegen so richtig gegen urheberrecht verstößt, das wissen die kids natürlich meist nicht. woher auch? ich frage mich dann jedes mal… sind unsere kids eigentlich darauf vorbereitet, was sie beim spielen auf dem großen, weltweiten spielplatz des internets erwartet? was ihnen alles passieren kann? was recht und was unrecht ist? was die spielregeln sind? wer bringt das alles unserem nachwuchs bei?

ist es die schule? naja, die kids lernen quintenzirkel in musik. für den fall, dass sie konzert-pianisten werden wollen. auch das fortpflanzungsritual der stichlinge oder die kommunikation der bienen per schwänzeltanz ist nach wir vor enorm wichtig. man weiß ja nie, als welches wesen man im nächsten leben auf die welt kommt. man stelle sich vor, so ein stichlingskerl zeigt einem seinen bauch und gräbt eine grube und man hat stichlingsweibchen dann keine ahnung, dass das mal eben die vorbereitungen zum poppen sind. nicht auszudenken!
versteht mich nicht falsch, ich bin totaler fan einer guten allgemeinbildung. aber manche bildung ist leider ein bisschen sehr weit von dem leben entfernt, mit dem unsere kinder tagtäglich konfrontiert werden. die in der schule erworbene allgemeinbildung ist doch oft irgendwie “lebensunfähig”. insbesondere medienerziehung findet selten bis gar nicht gar nicht statt. und wenn, dann höchstens stiefkindlich in einem projekttag oder ähnlichem abgehandelt. in meinen augen ist das ein fatales missverhältnis im lehrplan. nun, allgemeinbildugn ist vor allem die erziehungssache der eltern, kann man argumentieren. absolut! ich halte es für enorm wichtig, dass eltern ihren kindern das rüstzeug mit auf den weg geben, dass sie brauchen, um in der welt {eigenverantwortlich} zu bestehen. aber seien wir mal ganz ehrlich…. das passiert auch nicht immer und in allen familien! schon gar nicht, wenn es um die erziehung im umgang mit den neuen medien geht.
eltern, die selbst sehr umsichtig, kritisch und vor allem regelmäßig im internet unserwegs sind und sich mit sozialen netzwerken auskennen. sind meist ganz gut in der lage, ihren kindern eine angemessene medienerziehung zu kommen zu lassen. aber was ist mit der überwiegenden zahl an eltern, die entweder null ahnung von facebook & co haben… oder b) sich in den sozialen netzwerken selbst wie die axt im wald benehmen? öffentliches mobbing anderer menschen, verletzung von persönlichkeitsrechten, urheberrechtsverletzungen, bilderklau ect. sind ja leider auch bei erwachsenen und vermeindlich mündigen internet-usern weit verbreitet. das unrechtsbewusstsein hingegen ist oft erschreckend unterentwickelt. manchmal ist dickfällige ignoranz der grund, manchmal dreistig- oder einfach boshaftigkeit, aber of genug auch schlichtes unwissen. wie soll da also eine kompetente medienerziehung des nachwuchses geschehen?
oft genug beherrscht auch angst die gedanken von eltern, wenn es um das thema internetnutzung der kinder geht. im www lauert ja das personifizierte böse, also verbietet man es einfach! toller plan! “unser kind darf keinen facebook-account eröffnen! so etwas erlauben wir unserem kind nicht!” {FB bitte bei bedarf wahlweise durch diverse social media plattformen austauschen!}. bei solchen {nicht}argumenten kann man eigentlich nur mitleidig lachen, denn die kids tun es so oder so! dann eben heimlich! dazu brauchen sie die erlaubnis von mama und papa nicht und mache dieser eltern wären sicherlich zutiefst erschüttert, wenn sie wüssten in welchen sozialen netzwerken sich ihr nachwuchs ganz selbstverständlich tummelt! 
dass aus internet-kontakten böse, sehr böse geschichten erwachsen können, wissen wir alle. wenig hilfreich sind verbote und verteufelungen. wir werden unsere kinder nicht davon abhalten, sich im netz zu bewegen. online zu sein ist keine modeerscheinung, die sich wieder gibt. es gehört zu unserem leben. deswegen müssen wir unseren kindern das rüstzeug mit auf den weg geben, sich in diesem medium sicher und auch rechtens zu bewegen! erziehung und aufklärung ist wichtig und notwendig. REDEN HILFT… sag ich immer gerne! und zwar regelmäßig und sachlich und vielleicht nicht erst, wenn das kind in den brunnen gefallen ist und auch nicht, wenn der adrenalinpegel von mama und papa gerade im roten ist, weil sie teeny-töchterlein oder pubi-sohnemann in komischen chats erwischt haben. altersgerechte medienerziehung kann gar nicht früh genug anfangen. oft fummeln doch schon kindergartenkinder täglich am tablet-PC herum. es sollte selbstverständlich werden, dass wir das verhalten unserer kinder mit den PC und im internet immer wieder miteinander besprechen. es müssen verhaltensregeln gemeinsam erarbeitet werden, regeln die die kids auch verstehen können und erst nehmen.

manchmal erinnere ich mich an meinen großvater, der nie aufgehört hat, mit mir über situationen im leben zu reden, die bedrohlich werden könnten. selbst als ich längst über 20 war, hat er mich noch vor k.o. tropfen im getränk in der disko gewarnt {süß, oder?} und mir erzählt, wie ich mich davor schützen kann. natürlich habe ich ihn oft für seine sorgen belächelt und auch manchmal heimlich mit den augen gerollt. aber er war unermütlich in seiner sorge um mich und was er mir da gebetsmühlenartig immer wieder erzählte blieb tatsächlich haften. heute weiß ich, dass seine worte mich ein ums andere mal vor prekären situationen gerettet haben. ja, im wirklichen leben würden wir unsere kinder kinder schützen! inzwischen ist ein leben 2.0 dazu gekommen und auch da sollten wir unsere kinder schützen. wir eltern haben die pflicht, uns mit dieser virtuellen welt, in der sich unsere kinder bewegen, auseinander zu setzen. ob wir das wollen oder nicht! keine ahnung davon zu haben ist eine lahme ausrede. denn ich finde, wenn man ahnungslos ist, dann muss man es eben lernen, neugierig sein und sich schlau machen. erweitern wir unsere allgemeinbildung! online-elternratgeber zur mediennutzung wie “SCHAU HIN” können dabei eine großartige und kompetente hilfe sein, wo wir an unsere eigenen wissensgrenzen stoßen. dabei ist es völlig egal, was wir selbst von facebook & co. halten… denn dort werden sich unsere kinder nun mal bewegen! wir werden das nicht verhindern und wir sollten es auch nicht. geben wir ihnen stattdessen die medienerziehung, die sie dringend brauchen! reden hilft.

NACHTRAG: ich finde es großartig, wir wir hier auf dem blog und auch auf meiner FACEBOOKseite (jahaaa. facebook ;) ins diskutieren gekommen sind. einige informatiionen möchte ich euch hier zum thema noch verlinken. suse von REVOLUZZZA hatte eine tolle buchempfehlung: *NETZGEMÜSE: aufzucht und pflege der generation internet … ein probekapitel des elternratgebers gibt es auch HIER zu lesen. anna von BERLINMITTEMOM hat vor einiger zeit zu einer blogparade zum thema medienerziehung eingeladen. großartig!

nachdem YOU NOW gerade “the last hot shit” {leider ist es auch wirklich der größte scheiß, den das internet im moment zu bieten hat} unter den kids und jugendlichen ist, haben sich bereits einige medien mit dieser fragwürdigen live-stream videoplattform auseinander gesetzt. uns als eltern dürfte es bei diesem artikel der FAZ eiskalt den rücken herunter laufen. ich habe ihn meiner tochter zu lesen gegeben. sie kannte die plattform gott sei dank noch nicht und hat das ganze sehr “creepy” gefunden. immerhin. außerdem hat sich christian solmecke und seine kanzlei WBS ebenfalls mit YouNow befasst und klärt in diesem VIDEO über die rechtlichen gefahren der nutzung auf.

info | der mit * markierte link ist ein affiliate-link!
bestellungen, die ihr darüber tätigt, unterstützen mich mit einem
kleinen obulus in meiner arbeit für diesen blog, ohne dass sie für euch
einen cent mehr kosten. dankeschön dafür!